InPASS – Patientensicherheit

Mein Beitrag zur Patientensicherheit

Unsere allgemeinen Empfehlungen

Ein Arzt beantwortet Fragen eines Patienten.

Nur wenn dem medizinischen Personal alle Informationen vorliegen, können Sie optimal beraten werden. Dazu gehören nicht nur alle verschreibungspflichtigen Medikamente, die Sie nehmen, auch pflanzliche Präparate und Ihre Konsumgewohnheiten können wichtig sein. Auch wenn Sie Medikamente nicht wie besprochen einnehmen, sollten Sie dies thematisieren. Vielleicht haben Sie im Vorfeld bereits Zeit, eine eigene Patient*innenakte anzulegen und darin z. B. Erkrankungen, Untersuchungen, Ergebnisse, Allergien etc. aufzulisten.

Wenn Sie beobachten, dass sie z. B. von Medikament A zu müde werden und es deshalb nur ungern nehmen, sprechen Sie das medizinische Personal darauf an. Oft findet sich eine andere Lösung.

Bei fehlendem Vertrauen in das ärztliche Personal oder Krankenhaus ist ein Wechsel jederzeit möglich. Auch wenn Sie Vertrauen in das medizinische Personal haben, ist eine Zweitmeinung bei wichtigen Entscheidungen empfehlenswert. Scheuen Sie sich nicht, über diesen Wunsch mit dem medizinischen Personal zu sprechen. Oft werden Sie dabei auch unterstützt.

Wenn möglich, schreiben Sie Ihre Fragen vorab auf, damit nichts vergessen wird. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen und besprechen Sie Ihre Testergebnisse. Eine Aussage wie: „Wir melden uns, falls etwas nicht in Ordnung ist”, ist keine sichere Strategie. Bestehen Sie in jedem Fall auf eine Rückmeldung, auch wenn das Ergebnis unbedenklich ist, damit Befunde nicht untergehen. Haken Sie bei ungeklärten Fragen nach. Wenn Sie sich unsicher fühlen, empfehlen wir Ihnen eine Vertrauensperson als Unterstützung mitzubringen.

Falls Sie z. B. für Untersuchungen Beruhigungsmittel bekommen (Sedierung bei Endoskopien), erkundigen Sie sich nach dem Medikament, dem Ablauf der Behandlung und der dafür zuständigen Person. Fragen Sie bei diagnostischen Tests:

  • Was soll gemacht werden?
  • Wie wird das durchgeführt?
  • Was kann dabei passieren (Risiken)?
  • Gibt es alternative Tests, das herauszufinden?
  • Welche Konsequenz haben dann die Ergebnisse (keine Diagnostik ohne therapeutische Konsequenz)?
Fragen Sie alle Personen, bevor diese an Ihnen medizinische Handlungen vornehmen, ob sie wissen, wer Sie sind und für was Sie die Behandlung bekommen. Wenn Sie Zweifel haben, dass eine Maßnahme richtig ist, klären Sie die Situation. Lassen Sie nichts einfach geschehen! Fordern Sie im Zweifel eine Abklärung: Es ist Ihr Körper und Ihre Gesundheit! Falls Sie Allergien gegen Medikamente haben, fragen Sie immer nochmal nach, bevor Sie ein Medikament verabreicht bekommen. Wenn es Ihnen nicht gut geht, bestehen Sie darauf, dass Sie eingehend untersucht werden.

Lassen Sie sich vor der Entlassung genau erklären, was Sie tun dürfen und sollen und was nicht, und wann Sie wieder kommen sollen.

  • Bei welchen Symptomen sollen Sie sich melden, wieder vorstellen?
  • Welche Medikamente sollen Sie jetzt weiter einnehmen (neue/alte?)

Wenn Symptome trotz Therapie nicht besser werden, haken Sie nach, bleiben Sie beharrlich, bitten Sie um eine Zweitmeinung. Dafür kommt ein anderer Arzt/eine andere Ärztin, ein Oberarzt/eine Oberärztin und notfalls der Gang zum Oberarzt/zur Oberärztin in Frage. Unerwartete Veränderungen ansprechen, um Klärung bitten.

Gute Besserung und alles Gute!